neues deutschland: Entwicklungsexperte Jens Martens:»Das ist kollektives Politikversagen«¶

Der Generalsekretär der Weltwetterorganisation
(WMO) Petteri Taalas fordert einen Beschluss für eine radikale
Senkung des Ausstoßes der klimaschädlichen Treibhausgase beim am
Montag anstehenden Klimagipfel in New York. „Es wäre naiv zu hoffen,
dass das mit Trump, Bolsonaro und Co. möglich ist“, sagte Jens
Martens der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Montagausgabe). Der Geschäftsführer vom Global Policy Forum in New
York ist sicher, dass weder der Klimagipfel noch der am 24. und 25.
September anstehende Gipfel zu den 17 Zielen für nachhaltige
Entwicklung (SDGs) verbindliche Beschlüsse bringen werde. Den Stand
der Umsetzung der SDGs hält der Wirtschaftswissenschaftler Martens
für katastrophal: „Die Situation hat sich seit 2015 in vielen
Bereichen verschlechtert. Das gilt für die Bekämpfung des
Klimawandels ebenso wie für die Reduzierung sozio-ökonomischer
Ungleichheit. Der Boom nationalistischer und rechtspopulistischer
Regierungen macht die Sache nur noch schlimmer. Wir haben es zu tun
mit einem kollektiven Politikversagen.“ Martens fordert substanzielle
Fiskalreformen, die soziale (Um-) Verteilungs- und ökologische
Steuerungswirkungen miteinander verbinden. Und er appelliert an die
Vernunft der Spitzenpolitiker in New York: „Davon abgesehen dürfen
wir nicht vergessen, dass die Kosten des Nichtstuns auf lange Sicht
weit höher wären als die Finanzierung von Klimaschutz und SDGs.“

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