Vor weiteren Privatisierungen von Krankenhäusern
warnt der Gesundheitsexperte Bernard Braun von der Universität
Bremen. Wer ein Krankenhaus erwirbt, wolle Gewinn machen, und dieser
Gewinn stehe dann nicht mehr für das Personal und die Patienten zur
Verfügung, sagte Braun der Tageszeitung neues deutschland
(Freitagausgabe). Eine Folge: Immer weniger Pflegekräfte müssten mehr
Patienten versorgen; die Wahrscheinlichkeit, im Krankenhaus zu
sterben, erhöhe sich drastisch. Private Krankenhäuser, so Braun,
passten nicht zur öffentlichen Daseinsvorsorge in einem solidarisch
organisierten Gesundheitssystem. Länder und Kommunen sollten ihrer
gesetzlichen Pflicht nachkommen, den Kliniken Investitionsmittel zur
Verfügung zu stellen, so dass diese etwa wichtige Baumaßnahmen
vornehmen können und nicht in Gefahr geraten, an Konzerne verkauft zu
werden. Selbst in den USA sei der Anteil privater Krankenhausbetten
niedriger als in Deutschland. Amerikanische Anleger, so Braun,
bejubelten die deutsche Situation, in der Krankenhäuser im Dutzend
billiger zu haben sind. Ein Drittel aller 2084 Krankenhäuser in
Deutschland befindet sich bereits in privater Hand und der Trend zur
Vergrößerung dieses Anteils ist ungebremst.
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