neues deutschland: Gewinnerin des Alternativen Nobelpreis Khadija Ismayilova: Der Westen redet von Demokratie, aber er heißt Diktatoren willkommen

Die aserbaidschanische Journalistin und
Preisträgerin des „Right Livelihood Award“ 2017 Khadija Ismayilova
kritisiert europäische Politiker heftig: Kritik innerhalb
europäischer Strukturen an Aserbaidschan zu unterdrücken „zerstört
die Hoffnung auf Europa und dessen Werte, die verkauft werden“.
Ismayilova, die Steuervergehen der Herrscherfamilie Aserbaidschans
aufdeckte und derzeit das Land nicht verlassen darf, sagte der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Sonnabendausgabe): „Ich war im Gefängnis, weil einige europäische
Politiker Geld angenommen haben.“ Weitere Journalisten, Aktivisten
und Oppositionelle sind noch immer in Haft, auch, weil internationale
Organisationen immer nur auf Einzelfälle wie den ihren achten, sagt
Ismayilova. Sie fordert wegen der Menschenrechtsverletzungen in
Aserbaidschan ein systematische Vorgehen gegen die Regierung:
Organisationen wie die Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung oder der Europarat müssten die
Verbesserung des Wahlrechts oder der Unabhängigkeit der Justiz
einfordern: „Es muss mehr als nur Erinnerungen an diese
Verpflichtungen geben.“ Ismayilova fordert Sanktionen gegen
Offizielle, glaubt aber nicht an solche, denn „der Westen ist
scheinheilig, er redet von Demokratie, aber er heißt Diktatoren
willkommen“.

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