Der Handelskonflikt zwischen China und den USA wird
laut dem Globalisierungsexperten Christoph Scherrer vorerst nicht
beizulegen sein. „Die Chinesen hoffen vermutlich, dass Trump
abgewählt wird und sie sich dann mit einer neuen Regierung einig
werden können“, sagt der Leiter des Fachbereichs „Globalisierung und
Politik“ der Universität Kassel im Interview mit „neues deutschland“
(Donnerstagsausgabe). „Doch auch eine neue Regierung in Washington
wird Sachen fordern, die für China schwer zu erfüllen sind.“ So werde
Peking vermutlich nicht gewillt sein, seine industriepolitische
Hochtechnologiestrategie aufzugeben.
Laut Scherrer waren die chinesischen Handelsüberschüsse, die im
Mittelpunkt des Konflikts stehen, für die USA kein Problem, „solange
China nur billige Produkte für die USA und den Weltmarkt
produzierte“. Der US-Handelskonzern Walmart sei „ja auch
Hauptabnehmer von Waren –Made in China–“ gewesen. Doch seitdem
Unternehmen aus der Volksrepublik immer mehr technologisch aufwendige
Produkte herstellen, gerieten sie in Konkurrenz zu US-Firmen. „Das
führt dazu, dass nun auch US-Demokraten Angst davor haben, dass China
die technologische Vorherrschaft von den USA übernehmen könnte. Auch
sie fordern deswegen von Peking, dass es seine Industrie nicht mehr
subventioniert“, erklärt Scherrer weiter.
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