neues deutschland: Grünen-Europaabgeordnete Heubuch: Afrika darf nicht Spielwiese europäischer Agrarkonzerne werden

Die europäische Agrar- und Handelspolitik steht in
hohem Maß im Widerspruch zum Ziel der weltweiten Hungerbekämpfung,
schreibt die Grünen-Europaabgeordnete Maria Heubuch in einem
Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „neues
deutschland“ (Donnerstagausgabe). Auch im nun für das Jahr 2015 vom
EU-Parlament ausgerufenen „Europäischen Jahr für Entwicklung“ sei
kein Kurswechsel in Sicht. Im Gegenteil, laut Heubuch sei schon „der
nächste Coup“ geplant. Das EU-Parlament soll über ein Handelsabkommen
mit westafrikanischen Staaten abstimmen, das die Importzölle von
europäischem Milchpulver von ohnehin schon niedrigen fünf Prozent
komplett streichen würde. Durch solche Abkommen werde Afrika zur
Spielwiese europäischer Agrarkonzerne.

„Um das Recht auf Nahrung weltweit durchzusetzen, müssen
kleinbäuerliche und ökologisch ausgerichtete Wirtschaftsweisen in den
von Hunger betroffenen Ländern gestärkt werden“, so Heubuch, die u.a.
Mitglied im Entwicklungsausschuss des EU-Parlaments ist.
„Ernährungssouveränität, also das Recht der Völker, über ihre
Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen, sollte zum Leitbild
der europäischen Politik werden.“ Danach müssten auch die EU-Agrar-
und Handelspolitik ausgerichtet werden „anstatt einseitig die
Interessen der Agrarindustrie zu bedienen“.

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