„Tatsächlich findet der Rüstungskontroll- und
Abrüstungsdialog zwischen den USA und Russland im Augenblick nicht
statt.“ Darauf verwies Prof. Dr. Götz Neuneck, stellvertretender
wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und
Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, im Interview mit der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“. Anlässlich
der an diesem Montag in New York beginnenden 8.
Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag sieht Neuneck als
Folge dieses Defizits, dass sich andere Staaten fragen, „warum sie
ihre Verpflichtungen einhalten sollen“. Zumal die USA und Russland 95
Prozent der weltweit 17.000 Atomwaffen besitzen. Angesichts einer von
Österreich vorgeschlagenen Formel, mit der sich Staaten zum
Nichteinsatz von Kernwaffen verpflichten, sieht der Friedensforscher
auch Deutschland besonders gefordert. Neuneck: „Schließlich lagern
hierzulande US-amerikanische Sprengköpfe, die militärisch eigentlich
unsinnig sind, und Deutschland verfügt durch die ,nukleare Teilhabe–
in der NATO praktisch mit über diese Kernwaffen, die ebenfalls
modernisiert werden.“
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