„Man kann Gottes Wort nicht reformieren, man kann
auch an den Versen des Korans nicht herumschrauben, bis sie an der
Moderne angepasst sind.“ Das sagt der ägyptisch-deutsche Politologoe
und Schriftsteller Hamed Abdel-Samad in einem Exklusiv-Interview für
die Tageszeitung „neues deutschland“ (Freitaausgabe). „Das haben
viele versucht und sich die Finger daran verbrannt. Man kann aber das
Denken der Muslime reformieren, die Geisteshaltung, die Bildung.“
Abdel-Samad, 1972 in Kairo geboren, sorgt derzeit für Aufregung in
der muslimischen Welt und auch in Deutschland, noch bevor sein neues
Buch „Der islamische Faschismus. Eine Analyse“ erschienen ist. In der
am 1. April in den Buchhandel gelangenden provokanten Streitschrift
vergleicht er den politischen Islam mit den in den 1920er Jahren in
Italien und Deutschland entstandenen faschistischen Bewegungen.
Nach einem Vortrag am 4. Juni 2013 in Kairo, in dem er der
Muslimbruderschaft bereits „islamischen Faschismus“ vorwarf, war
gegen Hamed Abdel-Samad die Fatwa ausgesprochen worden. Er ist in
Deutschland vor allem bekannt durch seine Autobiografie „Abschied vom
Himmel“ (2009) und die fünfteilige TV-Serie „Entweder Broder – Die
Deutschland-Safari“ (2010).
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