neues deutschland: Historiker van der Linden: Norm der Arbeit im Weltkapitalismus ist die Prekarität

„Die Norm der Arbeit im Weltkapitalismus ist die
Prekarität“, sagt der Globalhistoriker Marcel van der Linden vom
Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISH) in Amsterdam. Im
Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues
deutschland“ (Dienstagausgabe) erklärt er: „Was wir
Normalarbeitsverhältnis nennen, ist eigentlich atypisch. Und was wir
atypische Beschäftigung nennen, ist die Normalarbeit.“ Die globale
Arbeiterschaft sei, so van der Linden, mit circa 3,1 Milliarden
Menschen so groß wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte – und sie
wachse weiterhin. Gleichzeitig sei sie äußerst heterogen und habe zum
Teil gegensätzliche Interessen. Während der gewerkschaftliche
Organisationsgrad in fast allen Ländern der Welt kontinuierlich
zurückgehe und weltweit nur bei knapp sieben Prozent liege, seien
dennoch viele lohnabhängig Beschäftigte „in Bewegung“, zum Beispiel
in Indien, Indonesien, China und Südeuropa.

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