neues deutschland: Ignacio Ramonet: Erkrankung von Chávez schafft »Klima der Unsicherheit«, ist aber kein Grund für Neuwahlen in Venezuela

Die schwere Erkrankung des venezolanischen
Präsidenten Hugo Chávez ist nach Ansicht von Ignacio Ramonet kein
Grund für Neuwahlen. Der Lateinamerika-Kenner und frühere Direktor
der »Le Monde diplomatique« sagte der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung »neues deutschland« (Mittwochausgabe), die Verfassung
Venezuelas ermögliche eine Verschiebung der ursprünglich für den 10.
Januar geplanten Amtseinführung. Außerdem habe Chávez von der
Nationalversammlung die einstimmige Erlaubnis erhalten habe, »sich
zur Behandlung maximal 90 Tage im Ausland aufzuhalten. Diese Zeit ist
erst zu einem Drittel abgelaufen.«

Ramonet lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass sich die
politische Szenerie in Venezuela durch Chávez Krankung verändert hat.
»Natürlich schafft die Erkrankung zunächst ein Klima der
Unsicherheit, dass sich auf die politische Situation auswirkt. Wenn
es in diesem Moment in Venezuela allerdings Neuwahlen geben würde,
stünde außer Frage, dass sich die Regierungsparteien gegenüber der
Opposition in einer ungleich günstigeren Ausgangslage befänden.«

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Weitere Informationen unter:
http://