Neues Deutschland: Kilic kritisiert Integrationstreffen als Show

Als Showveranstaltung hat der migrationspolitische
Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Memet
Kilic, den sogenannten Jugendintegrationsgipfel bezeichnet, der heute
und morgen im Bundeskanzleramt stattfindet. „Ich befürchte, dass es
bei diesem Jugendintegrationsgipfel bei einer unverbindlichen
Veranstaltung für die Presse bleibt“, sagte Kilic der Tageszeitung
„neues deutschland“ (Dienstagsausgabe). Auch bei den vergangenen
Gipfeln seien vor allem „schöne Sonntagsreden“ gehalten worden.
Tatsächlich jedoch betreibe die Bundesregierung in Fragen der
Integration und Migration eine „knallharte Abwehrpolitik“. Auch am
Verfahren, mit dem die an dem Treffen teilnehmenden Jugendlichen
ausgewählt wurden, stört Kilic sich: „Allein ein ausländischer Name
führt heute schon dazu, dass jemand nicht zum Bewerbungsgespräch
eingeladen wird. Deshalb wäre es wichtig, etwa auch arbeitslose
Jugendliche, die keinen Hauptschulabschluss geschafft haben,
einzuladen.“ Die Bundeskanzlerin hatte 100 handverlesene Jugendliche
zwischen 16 und 25 Jahren aus ganz Deutschland zu der Veranstaltung
eingeladen, bei der die Teilnehmenden in diversen Workshops
„Vorschläge für eine bessere Integration von jungen Menschen mit
Migrationshintergrund erarbeiten“ sollten.

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