Im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung »neues deutschland« (Freitagausgabe) berichtet der
Mitarbeiter der Hilfsorganisation »Medico« Martin Glasenapp über den
Aufbau einer ersten Notversorgung in der durch wochenlange Kämpfe
zwischen der Terrormiliz Islamischer Staat und kurdischen Kämpfern
zerstörten Stadt Kobane. »Die Menschen haben monatelang ums Überleben
gekämpft und darum, dass Kobane nicht fällt. Jetzt haben sie gesiegt.
Aber der Preis ist eine völlig zerstörte Stadt.« 60 Prozent der
Stadt, darunter sämtliche Krankenhäuser, seien zerstört: »Es gibt
keinen Strom, wenig Heizöl, es fehlt an Medikamenten, und es ist
kalt.«
Obwohl sich Helfer und die Bevölkerung weiterhin der Belagerung
durch dschihadistische Milizen und einer restriktiven Grenzpolitik
der Türkei gegenüber sehen, sei die Hoffnung riesig: »Alle wollen
nach Hause. Alle wollen sehen, was passiert ist, in ihre zerstörten
Häuser zurückkehren. Sehen, ob ihre Freunde noch leben.« Zwar werde
der Aufbau noch Jahre dauern, doch könne Kobane zum Experiment eines
demokratischen Zusammenlebens werden, so Glasenapp.
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