In Kreisen der Klimaschützer hat die Kohlebranche
bekanntlich schon lange einen miserablen Ruf. Allmählich setzt sich
diese Einsicht aber auch in der Finanzindustrie durch. Wenn die
Allianz als Europas größter Versicherungskonzern in Zusammenhang mit
Betreibern von Kohlekraftwerken und Minen nur noch von »Risiken«
spricht, scheint es für diese Branche wirklich ernst zu werden. Zumal
sich längst zahlreiche große Finanzfirmen und Investoren zum
Divestment aus fossilen Energiefirmen bekennen. Wenn sich keine
Kreditgeber und Versicherer mehr finden, wenn Investoren um ihre
Renditen bangen, dann steht das gesamte Geschäftsfeld zur
Disposition.
Natürlich sind Versicherer wie die Allianz nicht über Nacht zu
verlässlichen Umweltschützern geworden. Sie machen momentan ja auch
ganz gute Geschäfte mit den im Zuge des Klimawandels wachsenden
Schadensregulierungen. Längst nicht überall hat sich die Erkenntnis
durchgesetzt, dass jetzt gehandelt werden muss, damit wenigstens das
Zwei-Grad-Ziel noch zu schaffen ist und der Klimawandel auch für die
Wirtschaft nicht zu katastrophal ausfällt.
Letztlich kann man es nicht dem Markt mit seinen ständigen und
chaotischen Stimmungsschwankungen überlassen, ob es mit dem
Klimaschutz doch noch was wird oder nicht. Das Divestment von Allianz
& Co. ist gut – ein staatlich geregelter Kohleausstieg mit
Umstiegshilfen für betroffene Regionen aber erheblich besser.
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