»What goes up must come down«, »Was hoch hinaus
geht, muss auch wieder runterkommen«, beginnt das Lied »Spinning
Wheel« (Spinnrad) der Band Blood, Sweat and Tears mit einer Weisheit,
die eigentlich auch für die Ökonomie gilt. Doch wollen
Mainstreamökonomen derzeit davon nichts wissen.
So ist auch der Internationale Währungsfonds (IWF) voll
Optimismus. Die Weltwirtschaft werde dieses und nächstes Jahr kräftig
weiterwachsen, prognostiziert der IWF kurz vor der Eröffnung des
Weltwirtschaftsforums in Davos. Und das dank der Steuerreform von
US-Präsident Donald Trump, von der nur Reiche und Konzerne
profitieren. Als ob die neoliberale Utopie vom Kapitalismus mit ewig
währendem Aufschwung Wirklichkeit geworden sei. IWF-Chefökonom
Maurice Obstfeld müsste es eigentlich besser wissen. Denn eine der
ersten Lehren aus der Wirtschaftsgeschichte ist, dass der
Kapitalismus eben keine Rolltreppe ist, bei der es nur nach oben
geht, sondern ein Spinnrad, bei dem auf jeden Aufschwung unweigerlich
ein Abschwung folgt. Steuersenkungen machen die Konjunktur da
langfristig auch nicht stabiler. Zum einen verpuffen die positiven
Effekte schnell wieder, falls es sie überhaupt gibt. Zum anderen
werden den Staaten so die Ressourcen genommen, die Wirtschaft im
Falle eines Abschwungs zu stabilisieren.
Insofern sollten Ökonomen und Politiker nicht zu optimistisch
sein, damit es nicht zu schmerzhaft wird, wenn es wieder bergab geht.
Die nächste Krise kommt bestimmt.
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