neues deutschland: Krankmeldungen und Fahrzeugmangel: Massive Ausfälle bei der Berliner U-Bahn

Am Donnerstagmorgen fuhr die Berliner U-Bahn nur
mit 80 Prozent der planmäßigen Kapazität. Statt 930 Wagen waren
zeitweise nur 742 Wagen im Einsatz. Das berichtet die in Berlin
erscheinende Tageszeitung »neues deutschland« (Freitagausgabe).Von
den geplanten 149 Zugfahrten fielen hingegen nur acht Prozent aus, es
verkehrten 137 Züge. Ein BVG-Mitarbeiter, der anonym bleiben will,
hat »nd« diese Zahlen zugespielt. Die unterschiedlichen Werte
erklären sich daraus, dass oft um einen Doppeltriebwagen verkürzte
Züge auf Linie geschickt werden. BVG-Sprecherin Petra Reetz nennt als
Grund für die vielen Ausfälle einen »relativ hohen Krankenstand«. In
einem Brandbrief beklagten die Personalräte der U-Bahn erst Mitte
August die Situation, unter anderem, dass im Schnitt 20 Dienste
täglich nicht besetzt werden können. Selbst das sehr löchrige Angebot
am Donnerstagmorgen konnte nur gefahren werden, weil auch hochrangige
Verwaltungsmitarbeiter mit Fahrberechtigung öfter mal Züge steuern.

Auch bei der Straßenbahn knirscht es derzeit gewaltig. An
einzelnen Tagen fielen die planmäßigen Verstärkerfahrten im
Berufsverkehr auf den Linien M5, M6 und M8 komplett aus. Die Taktzeit
verdoppelt sich dann von fünf auf zehn Minuten. »Aus einem
außergewöhnlich hohen Krankenstand resultieren personalbedingte
Ausfälle«, erklärt Reetz. Diese würden auf die Verstärkerfahrten
konzentriert, »die Auswirkungen auf die Fahrgäste und Fahrpersonale
zu minimieren«, so die BVG-Sprecherin.

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