neues deutschland: Linke-Vorsitzender Riexinger zum Streit um Griechenland-Reparationen: „Historische Schuld kennt kein Verfallsdatum“

Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger,
hat die Forderung der neuen griechischen Regierung nach Rückzahlung
der durch die Nazis abgepressten Zwangskredite als »berechtigt«
verteidigt. Die Forderung sollte »in der Höhe von deutscher Seite
mindestens geprüft werden«, sagte Riexinger der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Mittwochausgabe). Die
SYRIZA-geführte Regierung in Athen hatte zuvor erneut angekündigt,
von der Bundesrepublik Wiedergutmachung für Zerstörungen während des
Zweiten Weltkrieges sowie die Rückzahlung eines Zwangskredits aus dem
Jahre 1942 zu fordern. Die Bundesregierung lehnt das jedoch ab.

»Die Position der Bundesregierung, sich auf alte Verträge
zurückzuziehen und ohne Prüfung abzulehnen, halte ich für nicht
richtig«, sagte Riexinger. »Die historische Schuld kennt kein
Verfallsdatum.« Der Linke-Politiker erklärte zudem: »Wer ein
Entgegenkommen an die griechische Regierung so rigoros ablehnt wie
die Bundesregierung, darf sich im Gegenzug nicht wundern, wenn
Griechenland solche Forderungen erhebt. Deutschland erwartet die
Rückzahlung der Kredite – Griechenland dito!«

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