Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat erneut
die Möglichkeit eines Euro-Ausstiegs thematisiert. Es sei »ganz 
einfach legitim, vor dem Hintergrund einer sozialen und humanitären 
Katastrophe, in die die Krisenländer durch die Troika getrieben 
werden, über Notwehrmaßnahmen wie ein Schuldenmoratorium oder einen 
Euro-Ausstieg nachzudenken«, schreibt sie in einem Beitrag für die 
Tageszeitung »neues deutschland« (Dienstagausgabe). Zwar dürfe man 
»kein Land zum Ausstieg aus der Eurozone drängen, doch ebenso wenig 
sollte man Länder zum Verbleib in der Eurozone nötigen oder jene 
Kräfte, die für einen solchen Ausstieg plädieren, pauschal in die 
rechte Ecke stellen«. Den Euro zu erhalten »ohne den Sozialstaat und 
die Demokratie in den Ländern des Südens zu zerstören«, hält die 
stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende der Linken nur 
unter der Voraussetzung für möglich, »dass zentrale Forderungen der 
Linken umgesetzt werden«. Zu diesen gehöre, die Schulden der 
Krisenstaaten zu reduzieren, die »Kürzungsdiktate« zu beenden und an 
ihrer Stelle »umfangreiche Invesitionsprogramme« aufzulegen. In 
Deutschland müsse ein Mindestlohn von zehn Euro eingeführt, die 
»gewerkschaftliche Durchsetzungsmacht« gestärkt und die Agenda 2010 
zurückgenommen werden.
   Die kontroverse Debatte um einen Euro-Ausstieg beschäftigt seit 
einiger Zeit die Linkspartei. Dietmar Bartsch, Kollege von Sahra 
Wagenknecht im Fraktionsvorstand, hatte kürzlich gegenüber einer 
anderen Zeitung davor gewarnt, man solle »so eine Debatte nicht so 
kurz vor der Wahl führen«.
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