Nach Ansicht des früheren malischen
Premierministers Moussa Mara hat der Friedensprozess in seiner Heimat
große Fortschritte gemacht. „Die Regierung hat dem in Algier
ausgehandelten Friedensabkommen trotz mancherlei Bedenken bereits
zugestimmt und auch ein Teil der im Norden aktiven bewaffneten
Gruppen hat zugestimmt“, sagte Mara im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwochausgabe).
Mara, der von April 2014 bis Januar 2015 die Regierungsgeschäfte
führte, zeigte sich optimistisch, dass dieses Friedensabkommen länger
Bestand hat als die vorangegangenen: „Im Unterschied zu früheren
Abkommen war dieses Mal die Zivilgesellschaft in alle
Verhandlungsetappen involviert.“ Gegen diejenigen bewaffneten
Gruppen, die sich weiter verweigern, werde hart vorgegangen:
„Zuallererst mit juristischen Mitteln, aber im Zweifel auch mit
militärischen.“ Der Friedensprozess müsse weitergehen. „Dafür werden
wir alle notwendigen Mittel ergreifen.“ Allerdings habe Malis Armee
„zurzeit nicht die Mittel, um die Sicherheit im Norden zu
gewährleisten. Wir bleiben deswegen tatsächlich von externen
Unterstützern abhängig.“ Statt bilateraler Hilfe wie bisher von
Frankreich und Tschad plädiert Mara für die Stärkung der
multilateralen UN-Mission.
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