Kubas Regierung hat es von Anbeginn an gefordert:
Schluss mit der Positivdiskriminierung kubanischer Migranten durch
die USA. Seit 1966 galt Washington jeder illegal eingereiste
kubanische Migrant per se als politischer Flüchtling, während
Migranten anderer Staaten in der Regel als Wirtschaftsflüchtlinge
abgeschoben oder in die Illegalität gedrängt werden. Das Ziel war
klar: den Aderlass an qualifizierten Kubanern so weit als möglich zu
verstärken. Die inzwischen 1,8 Millionen Cuban Americans sprechen
eine deutliche Sprache.
US-Präsident Barack Obama hat dem berechtigten Ansinnen Havannas
in einer seiner letzten Amtshandlungen Rechnung getragen und die
Vorzugsbehandlung aufgehoben – zum Unmut der Miami-Kubaner und zur
Genugtuung Havannas. Viele ausreisewillige Kubaner hatten sich
freilich schon in Befürchtung dieser Maßnahme jüngst auf den Weg
gemacht.
Die Vorzugsbehandlung war ähnlich anachronistisch wie die Blockade
Kubas, die einen noch größeren Schlag ins Kontor Havannas darstellt.
Sie aufzuheben, überstieg und übersteigt Obamas Möglichkeit. Mehr als
Trump in die Zwickmühle zu bringen, war nicht drin: Der hat
versprochen, die Latino-Zuwanderung deutlich zu reduzieren. Obamas
Beschluss zurückzunehmen, liefe auf das glatte Gegenteil hinaus.
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