Nicht jeder, der kilometerweit mit dem Auto zur
Arbeit fährt, macht das freiwillig. Doch viele sind durchaus gern aus
den Großstädten hinaus ins Umland gezogen. Zur Arbeit und für
Kulturangebote allerdings zieht es auch diese Leute wieder in den
Großstadtmoloch. Bei stagnierender Ölförderung und entsprechend
steigenden Spritpreisen wird das allerdings teuer. Und bei der
Forderung nach erhöhter Steuerentlastung für Berufspendler kennt
Deutschland derzeit fast keine Parteien mehr. Nun kommt ausgerechnet
aus einem der etablierten Wirtschaftsforschungsinstitute der Ruf, man
solle Staus, Zersiedlung der Landschaft und Unfallgefahren nicht noch
mehr subventionieren, sondern statt dessen besteuern, um so die
externen Kosten des Pendelns für die Allgemeinheit endlich für jeden
Einzelnen sichtbar machen. Denn diese Kosten tragen wiederum vor
allem die aus Überzeugung oder mangelndem Kleingeld fürs Häuslebauen
Zurückgebliebenen in den Großstädten. Die empörten Zwischenrufe von
ADAC bis LINKE sind ebenso vorhersehbar wie die Zustimmung der
Umweltverbände. Und doch, angesichts endlicher Ölvorräte ist ein Ende
der aufs Auto zugeschnittenen Mobilität unausweichlich. Eine solche
Steuer könnte ja auch zur Finanzierung einer Pendlerbeihilfe für
sozial Bedürftige beitragen.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Weitere Informationen unter:
http://