Die beiden Kandidaten für die Stichwahl um die
Präsidentschaft in Peru am 5. Juni, Keiko Fujimori und Pedro Pablo
Kuczynski, stehen nach Ansicht der peruanischen Juristin Vanessa
Schaeffer Manrique für eine Fortsetzung der konfliktreichen
Bergbauförderung in dem südamerikanischen Land. „Die beiden
Kandidaten sind gewarnt, denn die Kandidatin der Frente Amplio,
Verónika Mendoza, hat genau dort gewonnen, wo die Proteste gegen den
Bergbau am stärksten sind“, sagte Schaeffer Manrique der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ (Freitagausgabe). Für
die 28-jährige Mitarbeiterin der peruanischen
Entwicklungsorganisation Cooperación ist die Diskussion über das
ökonomische Modell der Zukunft unumgänglich.“Ob die neue Regierung
bereit ist, die zu führen, ist offen. Aber der Druck von unten hat
zugenommen.“ Von der Bilanz des scheidenden Präsidenten Ollanta
Humala ist Schaeffer Manrique enttäuscht: „Ollanta Humala hat viele
Hoffnungen geweckt. Er galt als Retter, als Messias, der die
Ressourcen gerechter verteilen würde, mehr Geld in die Sozial- und
Bildungspolitik investieren und mehr Partizipation der
Zivilgesellschaft zulassen würde. Dabei sollte auch die überfällige
Diskussion über ein Entwicklungsmodell für Peru geführt werden. Das
ist aber alles nicht erreicht worden. Stattdessen ist die Regierung
eine Allianz mit dem Unternehmenssektor eingegangen. Die Unternehmen
haben ihre Bedingungen gestellt und die Regierung hat sie akzeptiert,
ist von den Unternehmen an die kurze Leine genommen worden statt
umgedreht.“
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