Nach Ansicht des Publizisten Micha Brumlik ist mit
den jüngsten israelischen Parlamentswahlen ein eigener Staat für die
Palästinenser unmöglich geworden. „Aller Wahrscheinlichkeit nach –
Zufälle und Wunder niemals ausgeschlossen – ist mit dieser Wahl das
Projekt einer –Zweistaatenlösung– an sein Ende gekommen“, schreibt
der ehemalige Leiter des Fritz Bauer Instituts zur Geschichte des
Holocaust in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende
Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwochausgabe). Der Zeitpunkt sei
gekommen, sich von dem „besinnungslos daher geplapperten Mantra“ der
zwei Staaten zu verabschieden und für den Nahen Osten den Mut zu
einem „radikalen Neuanfang“ aufzubringen. So habe der Historiker
Michael Wolffsohn „ein von deutschen Verhältnissen inspiriertes
föderatives Modell zur Diskussion gestellt, das – sofern richtig
umgesetzt – der seit 1967 entstandenen Lebenswirklichkeit in
Israel/Palästina noch am ehesten entsprechen könnte“, erklärt der
emeritierte Erziehungswissenschaftker von der Universität Frankfurt
am Main.
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