neues deutschland: Stadtforscher Andrej Holm: Berlin braucht 120.000 neue Wohnungen

Berlin braucht nach Ansicht des Stadtsoziologen
Andrej Holm einen deutlichen Zuwachs an preiswerten Wohnungen. Es
fehlten „insgesamt etwa 120.000 Wohnungen zu Mietpreisen unter 5,50
Euro pro Quadratmeter“, sagte Holm im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Mittwochausgabe).
»Die millionenschwer geförderten Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau
liegen in den Mietpreisen jetzt schon oft über den Bemessungsgrenzen
für die Kosten der Unterkunft von Hart-IV-Beziehern.« Das
Mini-Förderprogramm des Senats reiche nicht aus, um die Abgänge aus
dem alten Sozialen Wohnungsbau zu kompensieren.

Im an diesem Dienstag vorgestellten Gesetzentwurf des
Volksbegehrens gegen hohe Mieten gehe es »im Kern um einen kompletten
Systemwechsel der Berliner Wohnungspolitik«, so Holm, der am
sozialwissenschaftlichen Institut der Berliner Humboldt-Universität
arbeitet. Jährlich ziehen 40.000 Menschen neu nach Berlin, bis 2030
sollen 250.000 neue Einwohner in Berlin leben. Um den immer stärker
strapazierten Wohnungsmarkt zu entlasten, will der Senat 20.000
Baugenehmigungen pro Jahr erteilen.

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