neues deutschland: Startupverband: Widerstand gegen Ansiedlungen in Kreuzberg wird keinen Einfluss auf Anziehungskraft Berlins für Gründer haben

Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands
Deutsche Startups, glaubt nicht, dass der Widerstand gegen
Ansiedlungen des Modeversenders Zalando und des Suchmaschinengiganten
Google in Berlin-Kreuzberg Einfluss auf die Anziehungskraft Berlins
für Gründer haben wird. Das sagte er im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Montagausgabe). Es
könne zwar sein, »dass der eine oder andere Gründer, wenn er die Wahl
hat, sich für Mitte statt Kreuzberg entscheiden wird«, sagte Florian
Nöll im Gespräch mit »neues deutschland«. »Solche individuellen
Entscheidungen können natürlich beeinflusst werden, aber Berlin ist
Anziehungspunkt und Gründungsstandort und das wird sich durch diese
Diskussion auch nicht ändern«, so Nöll weiter.

Auf den Vorschlag des Friedrichshain-Kreuzberger Baustadtrats
Florian Schmidt (Grüne), Ansiedlungen dezentral über Berlin zu
verteilen, um den Aufwertungsdruck auf den Innenstadtbezirk zu
reduzieren, reagierte Florian Nöll zurückhaltend. Silicon Valley sei
»der ursprünglich ausgelagerte Standort auf dem flachen Land
gewesen«, zog Nöll eine Parallele zu Kalifornien. Doch der Trend dort
in den vergangenen Jahren sei ein anderer. »Die Unternehmen ziehen
gezielt zurück nach San Francisco, mitten rein in die Stadt, und
haben sich bewusst zu dieser Strategie entschieden. Und deswegen
halte ich es persönlich für nicht wünschenswert und auch für
unrealistisch, alles dezentralisieren zu wollen«, sagte Nöll. Es
lasse sich »auch nicht ohne Weiteres trennen, dass man mitten in der
Stadt lebt und arbeitet«.

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