Die Ko-Vorsitzende der Linken, Katja Kipping, hat
an ihre Partei appelliert, anders als bisher mit Konflikten
umzugehen. In Zeiten verschlankter Redaktionen verkaufe sich jeder
Konflikt leichter als Machtkampf denn als inhaltliche Kontroverse,
schreibt Kipping in einem Gastbeitrag für die Online-Ausgabe der
Tageszeitung „neues deutschland“. „Wir sollten diesen medialen
Theaterdonner nicht bedienen. Ich plädiere vielmehr dafür, dass wir
die Kontroversen in der Sache aufmachen, anstatt die Erzählung vom
Machtkampf zu bedienen“, so Kipping.
Die Wahlstrategie der Linken habe vorgesehen, verschiedene Milieus
anzusprechen. „Nun wird der Partei vorgeworfen, sie habe allein die
Hipster angesprochen. Unsere Strategie wie Praxis widerlegen dies“,
betont die Parteichefin. Aus ihrer Sicht wäre es kurzsichtig, Milieus
gegeneinander zu rechnen. „Wir haben als einzige Partei die Chance,
das zusammenzubringen, was diese Gesellschaft spaltet. Den
weltoffenen Milieus müssen wir sagen: Eure Weltoffenheit ist nur dann
eine Freiheit, wenn sie sozial gerecht für alle ist. All jenen, die
sich von der Politik nur noch betrogen fühlen, müssen wir sagen: Wir
werden eure Lage nur verbessern, wenn wir uns mit den Superreichen
anlegen. Das Treten nach unten, gegen Flüchtlinge, lenkt davon ab“,
so Kipping.
In der Debatte über Flüchtlinge solle die Linkspartei auch
deutlich machen, dass „die Grenze nicht zwischen Nationen, sondern
zwischen Klassen beziehungsweise zwischen oben und unten“ verlaufe.
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