neues deutschland: Studie: Große Wirtschaftsprüfer verdienten hunderte Millionen an Rettung europäischer Banken

Zu den großen Gewinnern der europäischen
Bankenrettung gehören einer Studie zufolge die vier großen
Wirtschaftsprüfer-Firmen PricewaterhouseCoopes, Ernst & Young,
Deloitte und KPMG. Wie das in Amsterdam ansässige Transnational
Institute in der Untersuchung „The Bail Out Business“ feststellt,
bildeten die vier Großfirmen ein Oligopol in der EU, das einen
Marktanteil von gut 60 Prozent beherrsche. In kriselnden Staaten wie
Spanien und Italien betrage ihr Marktanteil sogar 80 Prozent. Laut
der Studie haben die Wirtschaftsprüfer, unter deren Augen die Banken
abstürzten, in den vergangenen Jahren hunderte Millionen Euro an den
Stresstests und bei der Beratung der Mitgliedsstaaten verdient, wie
sie gescheiterte Banken retten sollen. Die vier großen Gesellschaften
haben zusammen mit kleineren Beratungsfirmen zudem die staatlichen
Rettungspakete ausgearbeitet. Trotz ihrer Fehler hätten sie ihre
»marktbeherrschende Stellung behalten«. Deloitte habe beispielsweise
2011 dem abstürzenden und später verstaatlichten spanischen
Finanzkonzern Bankia einen Gewinn von 300 Millionen Euro bestätigt –
später stellte sich ein Loch von fast 24 Milliarden heraus. Statt
Deloitte prüft nun Ernst & Young die Bank – diese Gesellschaft hatte
die Anglo Irish Bank geprüft, deren Absturz Irland unter den
Rettungsschirm trieb.

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell