Der Experte für Sicherheitspolitik in Südostasien
Subir Bhaumik glaubt, dass der pakistanische Geheimdienst hinter dem
jüngsten Ausbruch von Gewalt gegen die Rohingya in Myanmar steckt.
Der Dienst habe Ende August die Angriffe der Arakan Rohingya
Salvation Army gegen 30 Armeeposten in Myanmar befohlen. „Die
Aktivitäten sind dabei weniger gegen Myanmar gerichtet, sondern gegen
die indienfreundliche Regierung von Sheikh Hasina in Bangladesch.“
Der ehemalige BBC-Korrespondent Bhaumik erklärt gegenüber der in
Berlin erscheinenden überregionalen Tageszeitung „neues deutschland“
(Wochenendausgabe), dass aus Sicht des mächtigen Militärs die
Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi mit den Angriffen das
Gesicht verloren habe. Sie hatte sich für den Friedensplan des
ehemaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan ausgesprochen. Für Suu Kyi
sieht Bhaumik keinen Ausweg: „Sie muss das Militär bei Laune halten,
um die in den letzten Jahren erzielten demokratischen Fortschritte im
Land nicht zu gefährden und einen neuerlichen Putsch zu verhindern.“
Gleichzeitig sei sie dem internationalen Druck ausgeliefert. In der
komplexen Konfliktlage sei es daher vor allem wichtig, dass Suu Kyi
die derzeitige Krise politisch übersteht. „Andernfalls sehe ich
schwarz für die junge Demokratie in Myanmar.“
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