Der Vorsitzende des griechischen Linksbündnisses
SYRIZA, Alexis Tsipras, hat Forderungen nach einem Ausscheiden
Griechenlands aus der Eurozone zurückgewiesen. „Wer mit so etwas
droht, hat entweder keine Ahnung, was daraus folgt, oder will nur
einschüchtern“, sagte der Politiker gegenüber der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung neues deutschland (Samstagausgabe).
Griechenland sei „das neoliberale Experimentierlabor Europas“, so
Tsipras weiter. Mit den Forderungen der Troika aus Internationalem
Währungsfonds, EU und EZB lasse sich die Krise nicht bewältigen. Die
Probleme könne „man nicht durch Austeritätspolitik bekämpfen, sondern
nur, indem man mehr Geld zur Verfügung stellt. Wir brauchen so etwas
wie einen Marshallplan für soziale Entwicklung.“ Der griechische
Linkspolitiker warnte vor einem Übergreifen der Krise auf den Norden
Europas. Auch diese Länder würden betroffen, „wenn im Süden immer
weniger produziert wird“.
Tsipras gestand zugleich ein, dass die europäische Linke „eine
Menge Fehler“ gemacht habe. Es fehle an Enthusiasmus und Kooperation.
„Stellen Sie sich doch bloß einmal vor, es gäbe am selben Tag in ganz
Europa Massendemonstrationen. Dann könnten die politischen Führer
unserer Länder ihre Entscheidungen nicht mehr weiter so einsam wie
bisher ohne die Menschen treffen.“
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