Kenia blickt mit Hochspannung auf die
Präsidentschaftswahlen am 8. August. „Die Wahlen von 2013 waren nicht
friedlich: Es war eine von purer Angst erfüllte Erfahrung“, sagte der
Karikaturist Patrick Gathara der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
„neues deutschland“ (Dienstagausgabe). Der Grund waren die
vorangegangenen Wahlen von 2007, nach denen rund um Proteste gegen
Wahlbetrug mehr als 1000 Menschen starben. Dem Wahlsieger von 2013,
Uhuru Kenyatta stellt Gathara kein gutes Zeugnis aus: „Als er 2013
ins Amt gewählt wurde, erbte er ein tief gespaltenes Land. Er hat es
weiter entlang ethnischer Grenzen gespalten.“ Auch sozioökonomisch
sieht Gathara abgesehen von Infrastrukturprojekten nichts Positives:
„Eine Wirtschaft, die der Mehrheit der Kenianer nützt, hat er nicht
geschaffen. Unsere sozialen Ungleichheiten sind so schlimm wie zuvor,
und nichts deutet darauf hin, dass die Ursachen dieser Ungleichheiten
angegangen werden.“ Trotzdem sieht er das Gewaltpotenzial geringer
als bei den Wahlen von 2007: „2013 hatten die Wähler noch Angst
davor, dass sich die Gewalt von 2007 wiederholt. Sollte es diesmal zu
Ausschreitungen kommen, wird es nicht in dem Ausmaß von 2007 sein.“¶
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