Gegen eine Verharmlosung der Lage in der Türkei mit
Bezeichnungen wie „Situationen“ oder „Spannungen“ verwahrt sich Murat
Timur, Vorsitzender der türkischen Anwaltsakmmer der Stadt Van. „In
der Türkei herrscht Krieg“, stellt er mit Blick auf das Vorgehen der
türkischen Regierung in Kurdengebieten in einem Interview für die in
Berlin erscheinende Tageszeitung „neues deutschland“
(Wochenendausgabe) fest. Dabei spreche er auch „von den
Menschenrechtsverletzungen und möglichen Kriegsverbrechen in Cizre
und anderen Städten in den kurdischen Gebieten der Türkei“. Konkret
im Falle der Stadt Cizre gebe es jedoch bis heute keine einzige
Anklage wegen möglicher Kriegsverbrechen. „Insbesondere wenn es um
die kurdischen Gebiete geht, ist es seit Jahrzehnten so, dass
staatliche Verbrechen an Zivilisten ungestraft bleiben“, so der
Anwalt. Zu den Wahlen am 1. November wünscht er eine Kontrolle durch
zahlreiche internationale Beobachter, damit Wahlfälschungen
verhindert werden könnten.
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