neues deutschland: VW droht in Brasilien Anklage wegen Kollaborationsverdachts mit der einstigen Militärdiktaur

Der brasilianischen VW-Tochter droht eine Anklage
wegen Verdachts der Zusammenarbeit mit der Militärdiktatur (1964 bis
1985). Eine entsprechende Anzeige werde das Menschenrechtskollektiv
»Memória, Verdade, Justiça e Reparação« am kommenden Dienstag, dem
22. September, erstatten. Dies kündigte der Anwalt der Aktivisten,
Álvaro Egea, laut Informationen, die der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung „neues deutschland“ (Wochenendausgabe) vorliegen, an.
Dem Konzern wird vorgeworfen, die brasilianische Militärdiktatur
unterstützt und etwa VW-Beschäftige an staatliche Stellen
ausgeliefert zu haben, wie Egea im Rádio Brasil Atual sagte. Die
Bundesstaatsanwaltschaft in São Paulo wird sich demnach ab Dienstag
mit der Anzeige gegen VW do Brasil beschäftigen müssen. Die
Menschenrechtler, teils selbst Betroffene, rechnen mit einer
offiziellen Anklage. VW musste sich bereits im Februar von der
Wahrheitskommission des Landesparlaments von São Paulo befragen
lassen. Auch anderen internationalen Firmen, darunter Nestlé, General
Electric und Daimler, wird von den Aktivisten vorgeworfen, mit der
Diktatur zusammengearbeitet zu haben.

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