Neues Deutschland: Wechseln Sie mal richtig!

Schluss mit Rauchen, nur noch fettarme Kost,
weniger Hochprozentiges – in der Zeit zwischen den Jahren schmieden
viele Bundesbürger Pläne, die sie ab Januar unbedingt in die Tat
umzusetzen gedenken. Ein Vorsatz, der sich ziemlich bequem
verwirklichen ließe, kommt dabei aber noch viel zu selten vor: den
Stromanbieter wechseln.

Bislang hält die große Mehrheit der Bundesbürger – trotz allen
Ärgers über die regelmäßigen Strompreiserhöhungen – ihrem Versorger
die Stange. Der ist entzückt, mit der heimlichen Erhöhung der eigenen
Gewinnmargen durchzukommen. Und freut sich schon auf den nächsten
Vorwand, erneut die Tarife anzuheben. Dabei hat jeder Stromkunde die
Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Das ist wohl die einzige
positive Folge der Liberalisierung des Energiemarktes, die ansonsten
private Oligopolstrukturen zum Wohle von E.on, RWE & Co. geschaffen
hat.

Doch auch Wechseln will gelernt sein. Im Wildwuchs der Tarife
finden sich scheinbar preisgünstige Angebote, die sich beim Studieren
des Kleingedruckten als nachteilig entpuppen können. Ohnehin ist das
billigste Angebot nicht unbedingt das wirkungsvollste: Wer die
Konzerne richtig ärgern will, sollte auf Ökostrom setzen und einen
Anbieter wählen, der selbst in neue Anlagen investiert und nicht nur
Strom aus alten norwegischen Wasserkraftwerken vermarktet. Also
wechseln Sie mal richtig!

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Neues Deutschland
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