Neues Deutschland: zum Integrationsbericht der Bundesregierung

Schwarz auf Weiß liegt er nun vor, der Bericht zur
Lage der Ausländer in Deutschland. Durch ihn wird der gesamten
Integrationspolitik der vergangenen Jahre ein miserables Zeugnis
ausgestellt. Denn: Migrantenkinder erreichen deutlich schlechtere
Schulabschlüsse als ihre gleichaltrigen Mitschüler. Laut Bericht
beendet ein Großteil der Migranten die Schule mit einem
Hauptschulabschluss. Durch fehlende Bildungsabschlüsse haben
Migranten auf dem Arbeitsmarkt einen schweren Stand. Entweder sie
landen – falls Fortuna gnädig ist – im Niedriglohnsektor oder – mit
etwas weniger Glück – auf einem Stuhl und mit einer Nummer in der
Hand in der Arbeitsagentur. Die Armut unter Migranten wächst, ihre
Frustration auch. Das birgt Konfliktpotenzial, das sich früher oder
später entladen wird. Zum Beispiel in zunehmender Gewalt und
Kriminalität in sogenannten Migrationsvierteln der Großstädte. Die
in Deutschland lebenden Ausländer können in der Regel nichts für ihre
miese Lage. Denn die Politik schafft keine Rahmenbedingungen für
Integration und Chancengleichheit. Kindertagesstätten und Schulen
sind kaum auf diese Bevölkerungsgruppe zugeschnitten. Und
Integrations- und Sprachkurse kosten einen Haufen Geld, das Migranten
nur schwerlich aufbringen können. Das weiß auch
Integrationsbeauftragte Böh〜mer. Nur die nötigen Konsequenzen,
die zieht sie nicht.

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721