Die Verlängerung der AKW-Laufzeiten »bedeutet auch,
die Chancen für Arbeit, Wirtschaft und Umwelt zu blockieren, die mit
einer Effizienzrevolution und der Solarwirtschaft verbunden sind«.
Dieses gemeinsame Statement von DGB-Chef Michael Sommer,
Verbraucherschutzpräsident Gerd Billen und Umweltdachverbandschef
Hubert Weinzierl ist bemerkenswert: Es zeigt, dass sich ein breites
zivilgesellschaftliches Spektrum nicht nur gegen die Atomkraft,
sondern auch für eine Wende auf Grundlage der Erneuerbaren und der
Energieeinsparung ausspricht. Die Zeiten sind lange vorbei, als die
Gewerkschaften mit Verweis auf die Arbeitsplätze pro Atomkraft waren
und das Märchen vom preiswerten Atomstrom die Runde machte. Längst
hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Ausbau der
Erneuerbaren mit deutlich mehr Jobs verbunden ist als das Festhalten
an fossilen Großtechnologien. Und dass längere AKW-Laufzeiten den
Konzernen hohe Profite und den Verbrauchern hohe Preise bescheren.
Die Energielobby und ihre schwarz-gelben Handlanger versuchen zwar,
die Erneuerbaren als Kostentreiber hinzustellen – bei der Umlage für
Solarstrom oder der Gebäudesanierung. Dies zieht aber kaum noch. Die
einzig wichtige Frage hierbei lautet: Wie lassen sich die
Anlaufkosten der Energiewende gerecht verteilen? Doch die
Bundesregierung will bei der Klima- und Energiepolitik die Zeit
zurückdrehen. Und zwar gegen einen breiten gesellschaftlichen
Konsens.
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