Nichts ist gut

Einen Tag nach seiner Wahl ist der thüringische
Ministerpräsident Thomas Kemmerich zurückgetreten. Ist jetzt wieder alles gut?
Nein, noch lange nicht. Der Schritt macht den Weg zwar frei für neue Wahlen.
Doch CDU und FDP müssen ihr Verhältnis zur rechtsextremen AfD klären, müssen nun
eindeutig ihre Flanke zum rechten Rand schließen und auch künftig danach
handeln. Denn mit dem Tabubruch haben sie nicht nur erstmals in der Geschichte
der Bundesrepublik einen Ministerpräsidenten mit den Stimmen von Faschisten
gewählt. Sie haben auch viel Vertrauen zerstört und für viel Unsicherheit in
ohnehin bewegten Zeiten gesorgt. Kemmerichs Schritt macht all das nicht
ungeschehen. Zumal er dazu erst durch großen Druck von außen und von FDP-Chef
Christian Lindner gezwungen werden musste. Glaubwürdigkeit ist etwas anderes.

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