„Die Zukunft des Fachkräftenachwuchses ist weiblich“. Unter dieser durchaus ernstgemeinten Überschrift trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen Hochschulen, der Politik und der Wirtschaft im Cinema-Arthouse in Osnabrück, um über ein zukunftsträchtiges Thema zu diskutieren: der Gewinnung von weiblichen Fachkräften speziell für die MINT-Berufe. Professorin Barbara Schwarze von der Hochschule Osnabrück und zugleich Leiterin der Koordinierungsstelle Niedersachsen-Technikum belegte mit eindrucksvollen Zahlen die Erfolgsgeschichte dieses Programms. Seit 2010 die ersten 7 Technikantinnen an der Hochschule Osnabrück begannen, hat sich viel getan. In diesem Jahr werden voraussichtlich 25 Frauen ihre Koppel-Ausbildung an der Hochschule beginnen. Landesweit werden es über 100 sein und die Abbruchquoten sind verschwindend gering. Fast 92 Prozent gehen direkt nach ihrem Technikum in eine technische Ausbildung, 86 Prozent sogar in ein technisches Studium. Auch an anderen Hochschulen ist das Technikum ein Erfolgsmodell. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig und Vorsitzender der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, konnte für seine Hochschule 100 Prozent vermelden. Alle 14 Technikantinnen in Braunschweig sind in eine weitere technische Karriere eingestiegen.
Das Land Niedersachsen unterstützt das Technikum mit 800.000 Euro. Für Ministerialrätin Dr. Barbara Hartung ist beim Technikum die Netzwerkstärkung wichtig. Verknüpfungen zwischen den Hochschulen, den Unternehmen und natürlich zwischen den Technikantinnen selbst sollen gestärkt werden. Schließlich ist der weitere Einstieg in ein technisches Studium nicht einfach. Da können Netzwerke sehr hilfreich sein. Für Technikantin Sina Dobelmann, die heute erfolgreich im 5. Semester an der Hochschule Osnabrück Elektrotechnik studiert, ist die Mentorentätigkeit der ehemaligen Technikantinnen wichtig. Viele Stolpersteine können hier gemeinsam für die jungen Frauen aus dem Weg geräumt werden. Angesprochen auf Verbesserungsvorschläge kann sie nur eine Anmerkung machen: Mathematik ist oft eine hohe Hürde. Hier sollen bereits zu Beginn des Technikums Chancen zur Vertiefung ermöglicht und implementiert werden in das Programm.
An den Podien nahmen neben Schwarze, Hartung und Hesselbach auch Prof. Dr.-Ing. Erich Barke, Vorsitzender des Präsidiums der Niedersächsischen Technischen Hochschule sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen Wirtschaft, von Kammern und Verbänden teil.
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