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Noerr LLP: Grenzüberschreitende Unternehmensrettungen bleiben
europäische Herausforderung – Dritter European Restructuring Day der
Kanzlei Noerr
DGAP-Media / 07.06.2011 / 12:32
Grenzüberschreitende Unternehmensrettungen bleiben europäische
Herausforderung – Dritter European Restructuring Day der Kanzlei Noerr
Frankfurt, 7. Juni 2011.
Die Rettung von Unternehmen aus Krise und Insolenz wird in der Europäischen
Union durch stark voneinander abweichende rechtliche Rahmenbedingungen
unnötig erschwert. Dieses Fazit zogen die rund 150 europäischen
Sanierungsexperten des Noerr –European Restructuring Day–, der zum dritten
Mal in Frankfurt/Main stattfand.
–Die Herausforderungen bei grenzüberschreitenden Sanierungen sind in der
Krise deutlich sichtbar geworden–, sagte der Noerr-Partner Prof. Dr.
Christian Pleister, Leiter der Veranstaltung. –In den einzelnen EU-Staaten
gibt es weiterhin stark unterschiedliche Sanierungsinstrumente und
Regelungen, was die Rettung internationaler Unternehmensgruppen mit vielen
Tausenden Arbeitsplätzen erschwert. Hier müssen auf EU-Ebene weitere
Harmonisierungsbemühungen einsetzen.–
Ein typisches Beispiel ist die Rettung und Restrukturierung des
schwedischen Automobilzulieferers Plastal, der 2009 Insolvenz beantragte
undüber Werke in ganz Europa verfügt. Im Rahmen eines Diskussionspanels
berichtete Plastal-Insolvenzverwalter Per Settergrenüber die praktischen
Schwierigkeiten bei der Unternehmenssanierung auf europäischer Ebene.
Die Refinanzierung von Unternehmen und die Reform des deutschen
Insolvenzrechts (ESUG) waren weitere Themen des European Restructuring Day.
Christian Pleister hob den anstehenden –Refinanzierungsberg– hervor, der
auf europäische und deutsche Unternehmen zukommt. So laufen beispielsweise
bis Ende 2014 alleine in Deutschland Mezzanine-Programme im Umfang von 4,5
Milliarden Euro aus. Experten erwarten bei bis zu 25 Prozent der so
finanzierten Unternehmen Probleme mit der Anschlussfinanzierung. Gleich
zwei Diskussionsrunden unter Leitung der Noerr-Partner Dr. Thomas Hoffmann
und Dr. Stephan Kolmann beschäftigten sich mit Fragen der Refinanzierung:
Beteiligte Bankexperten und Finanzinvestoren diskutierten den Einsatz von
Debt-Equity-Swaps wie zuletzt bei Pfleiderer und Conergy sowie die
Besonderheiten der Restrukturierung in der Automobilindustrie.
Auf großes Interesse stießder Vortrag von Alexander Bornemann, Referent im
Bundesjustizministerium, der zur Reform des deutschen Insolvenzrechts
berichtete. Der geplante Vorrang insolvenz- vor gesellschaftsrechtlichen
Bestimmungen im Insolvenzplan einschließlich eingeschränkter
Gesellschafter- und verbesserter Schuldnerrechte soll die Restrukturierung
notleidender Unternehmen erleichtern. In der sich daran anschließenden
Diskussionsrunde unter Leitung von Dr. Christoph Schotte (Noerr München)
wurden die unterschiedlichen Interessenlagen bezüglich der Reform deutlich.
Die Diskussionsteilnehmer – Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé,
Gewerkschaftsvertreter Andrej Wroblewski (IG Metall) und Investor Hermann
T. Dambach (Oaktree) -übten Kritik zu Detailfragen, waren sich aber trotz
teils gegensätzlicher Interessenlagen einig, dass der Gesetzgeber mit der
Reform auf dem richtigen Weg ist.
Eine Insider-Analyse zu den Restrukturierungstrends 2011/12 lieferte Andrew
Wilkinson, Managing Director bei Goldman Sachs in London. Das
sanierungsfreundlicheösterreichische Restrukturierungsrecht war Thema des
Vortrags von Dr. Paul Luiki, Partner bei Fellner Wratzfeld in Wien. Und den
Ablauf großer Restrukturierungen beschrieben erfahrene Praktiker aus
Spanien und England: Francisco A. Peña González (Gómez-Acebo&Pombo,
Madrid) undÀngel MartÃn Torres (KPMG, Madrid) berichtetenüber die
7,5-Milliarden Euro-Insolvenz des börsennotierten spanischen
Immobilienriesen Martinsa-Fadesa Group, dem bislang größten spanischen
Insolvenzfall. Ann Cairns von Alvarez&Marsal in London gab Einblick in
die Abwicklung der Insolvenz von Lehman Brothers, die sie federführend
begleitete.
Begonnnen hatte die Veranstaltung bereits am Vorabend mit einem Vortrag von
Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele zur aktuellen
Staatsschuldenkrise in Europa.
In seiner dritten Auflage hat sich Noerrs European Restructuring Day als
Branchengipfel für Restrukturierungsexperten und Investoren aus ganz Europa
etabliert.
Matthias Schulte
PR-Manager
Assessor jur.
Noerr LLP
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07.06.2011 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
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