Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie
Sigmar Gabriel reist vom 17.-19. April 2016 nach Ägypten und Marokko.
Nach vier Jahren politischer Umbrüche ist vorerst Stabilität in
Ägypten eingekehrt. Dennoch hat die Regierung große Aufgaben zu
meistern. Der Demokratisierungsprozess muss fortgesetzt und die
Bürgerrechte aus der neuen Verfassung rechtskräftig umgesetzt werden.
Zudem stehen wirtschaftliche Reformen an. Nach wie vor lebt ein
Viertel der Ägypter unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Sollte
eine dauerhafte Festigung der politischen Stabilität trotz der vielen
innen- und außenpolitischen Herausforderungen erreicht werden, könnte
das bevölkerungsreiche Land am Nil auch wirtschaftlich wieder zu
alter Stärke zurückfinden.
Ägypten wirbt um das Vertrauen internationaler Investoren. In den
Umbruchjahren 2011-2014 lag das reale Wachstum des BIP nur bei
jeweils etwa zwei Prozent. Sowohl 2015 als auch 2016 soll die
ägyptische Wirtschaftsleistung um circa vier Prozent zulegen.
Industrieunternehmen könnten das Land stärker als Sprungbrett für
Exporte in arabische und afrikanische Länder sowie in die EU nutzen.
„Für deutsche Unternehmen sind in erster Linie Liefer- und
Projektaufträge beispielsweise in der Energie- und Wasserversorgung
interessant. Die Industrialisierung des Landes soll vorangetrieben
werden, so dass sich in diesem Sektor ebenfalls viele Chancen ergeben
dürften“, so Oliver Idem, Ägypten-Experte von Germany Trade & Invest
in Kairo. Die Mitte März 2016 erfolgte Abwertung der Landeswährung
gegenüber dem US-Dollar um fast 15 Prozent sorgte wiederum für großes
Aufsehen. „Es ergeben sich hierbei Preisvorteile für den Tourismus
und ägyptische Exporteure. Die Verbraucher und der auf Weizenimporte
angewiesene Staat dürften hingegen unter einem Anstieg der Inflation
zu leiden haben“, warnt Idem.
Marokkos Wirtschaft wird 2016 voraussichtlich zwischen zwei und
drei Prozent wachsen. Insbesondere die viel zu geringen Niederschläge
im letzten Winter sind für die spürbare Verlangsamung verantwortlich.
Marokko ist als Auslandsstandort durchaus attraktiv und weist mit
seinen über 50 Freihandelsabkommen einen hohen Öffnungsgrad auf.
Zudem treiben die Europäische Union und Marokko die gemeinsame
Wirtschaftsintegration voran mit dem Ziel eines umfassenden
Freihandelsabkommens.
„Deutsche Unternehmen haben mögliche Beteiligungschancen wie etwa
im Energiesektor, beim Umweltschutz, bei der Medizintechnik oder in
der verarbeitenden Industrie bisher zu wenig genutzt“, sagt Fausi
Najjar, Maghreb-Experte bei Germany Trade & Invest in Tunesien. „Die
Erfolge der letzten Jahre bei den Ansiedlungen in der Kfz-Industrie,
dem Flugzeugteilebau oder der Elektroindustrie sind unbestritten.
Auch wenn man sicherlich noch von keiner modernen Marktwirtschaft
sprechen kann, hat Marokko durchaus das Potenzial diesen Status zu
erreichen“, so Najjar weiter.
Weitere Informationen zu Ägypten und Marokko:
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