Vogelgrippe: Geflügelhalter fordern Stallpflicht
für Legehennen und Co
Verbandsvorsitzender hält Wildgeflügel für potenzielle Überträger
Osnabrück.- Die Geflügelhalter in Niedersachsen sind besorgt wegen
des jüngsten Ausbruchs der Vogelgrippe in den Niederlanden und
Großbritannien. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
(Dienstag) sagte der Vorsitzende der Niedersächsischen
Geflügelwirtschaft (NGW) Friedrich-Otto Ripke, sein Verband habe die
zuständigen Landkreise entlang der Nordseeküste und der
niederländischen Grenze gebeten, eine Stallpflicht für Geflügel zu
erlassen.
„Wir halten Wildgeflügel für potenzielle Überträger der Krankheit.
Deren Zugrouten gehen genau über diese Landkreise hinweg“, sagte
Ripke. Durch das Einstallen von Legehennen, Puten und Co solle eine
Übertragung durch frei lebende Gänse oder Enten verhindert werden,
die in den Auslaufflächen der eingestallten Tiere landen. Dazu
bedürfe es aber einer entsprechenden Risikoabschätzung der
Landkreise, so Ripke. Erst danach könne das sogenannte
Aufstallungsgebot erlassen werden.
Zudem sprach sich der Verbandsvorsitzende in der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ für ein Wildgeflügel-Monitoring aus. Von Jägern
geschossene Gänse oder Enten sollten von Behörden auf Erreger hin
untersucht werden, um die Verbreitung beobachten zu können. Zugleich
warnte Ripke aber auch vor Panikmache: „Der Erreger ist nur bei sehr
intensivem Kontakt mit Geflügel für den Menschen gefährlich.“
Am Wochenende mussten in den Niederlanden 65 Kilometer entfernt
von Amsterdam rund 150.000 Hühner notgeschlachtet werden, nachdem der
Vogelgrippe-Erreger H5N8 in der Herde nachgewiesen worden war.
Selbiger war vor wenigen Wochen auch in Mecklenburg-Vorpommern
ausgebrochen.
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