Thiele: Bundesbank sorgt für Zinserhöhung vor
Notenbankvorstand zur Bilanz
Osnabrück. Die Bundesbank trifft Vorkehrungen für ein Ende der
Negativzinsen im Euroraum. Denn dann drohten der Notenbank
Einnahmeausfälle, sagte Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele im
Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Die
Bundesbank hatte zuvor bekannt gegeben, die sogenannten
Wagnisrückstellungen um 1,1 Milliarden Euro auf nun 16,4 Milliarden
Euro aufzustocken.
„In der Vergangenheit mussten Kreditinstitute der Bundesbank
Zinsen zahlen, wenn sie sich Geld von ihr geliehen haben“, erklärte
Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele. „Heute haben die Banken
Einlagen bei der Zentralbank angelegt, für die sie Negativzinsen
zahlen müssen.“ Diese Negativzinsen bilden inzwischen mit knapp 2,2
Milliarden Euro die wichtigste Ertragsposition der Bundesbank. „Falls
der Zinssatz auf die Einlagen auf null Prozent angehoben würde,
würden die Erträge entfallen. Und sollten die Zinsen noch weiter
steigen, würde sich heutige Situation umkehren und die Bundesbank
hätte den Banken Zinsen auf ihre Einlagen zu zahlen.“ Zur Abdeckung
dieser denkbaren Risiken bilde die Bundesbank unter anderem die
Wagnisrückstellungen, sagte Thiele.
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