Jürgen Großmann hatte bei seiner letzten
Bilanzvorlage als Chef des Energieriesen RWE gestern dann doch noch
Anlass durchzuatmen. Zwar schmolzen die Gewinne durch den
vorgezogenen Ausstieg aus der Atomkraft bei dem Essener Konzern
kräftig zusammen. Doch es kam nicht ganz so dicke wie befürchtet –
und unterm Strich steht für das Jahr 2011 immer noch ein satter
Milliarden-Gewinn. Großmann betonte gestern, dass RWE den Einstieg in
die erneuerbaren Energien bereits 2007 mit der Gründung der Tochter
Innogy – also unter seiner Führung – eingeleitet habe. Wenn der
wuchtige und kantige Unternehmenslenker Mitte des Jahres abtritt,
wird er aber vor allem als eines im Gedächtnis bleiben: Als ein
Dinosaurier des sterbenden Atomzeitalters, der bis zuletzt vergeblich
versucht hat, den Ausstieg aus der Kernkraft und den Einstieg in die
Energiewende zu verhindern. Sein Nachfolger, der Niederländer Peter
Terium, ist nun angetreten, den Essener Konzern wieder aus der
Defensive zu bringen. Kooperation statt pure Verweigerung. Teriums
Maßgabe: „Wir brauchen im Unternehmen eine Veränderungskultur!“ Auf
die Mitarbeiter kommen mit der Neuaufstellung des Konzerns starke
Umwälzungen zu. Terium wird sich auch daran messen lassen müssen, wie
er die Beschäftigten auf seinem Weg mitnimmt.
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