NRZ:Ärger bei ThyssenKrupp – Kommentar von Christian Icking

Die Warnung des nordrhein-westfälischen
IG-Metall-Chefs Oliver Burkhard an die Thyssen-Krupp-Spitze ist
unmissverständlich: „Wer Werke schließt, bekommt mit uns richtig
Ärger.“ Die Gewerkschaft ist alarmiert; sie argwöhnt, dass ein
Verkauf der Edelstahlsparte an das finnische Unternehmen Outokumpu
mit massiven Einschnitten für die Belegschaft verbunden sein könnte –
entgegen geltenden Vereinbarungen beim größten deutschen
Stahlhersteller. Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger steht unter
Druck: Milliarden-Verluste durch den Bau neuer Stahlwerke in
Brasilien und den USA belasten den Konzern. Hiesinger will dessen
Schuldenlast durch die Trennung von Geschäftsteilen mit Umsätzen von
insgesamt rund zehn Milliarden Euro verringern, um wieder
Handlungsspielraum für neue Investitionen zu bekommen. 35 000
Stellen sind von diesem Verkaufsprogramm betroffen. Aktuell geht es
um das unter weltweiten Überkapazitäten leidende Edelstahlgeschäft.
Die Arbeitnehmerseite verweist auf Vereinbarungen, die den Verzicht
auf Kündigungen festschreiben – und macht schon mal vorsorglich
mobil. Hiesinger sollte die Warnung der IG Metall nicht ignorieren.
Denn auch er dürfte mittlerweile wissen: An der Belegschaft vorbei
lässt sich ein Konzern wie Thyssen-Krupp nicht regieren.

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