Viele Fahrgäste und Güterkunden, deren Zugangebote
ausgedünnt wurden, dürften die Worte von Bundesverkehrsminister
Dobrindt gerne hören: Der CSU-Politiker fordert, dass beim
Schienenriesen Daseinsvorsorge vor Profitdenken gelten soll. Der
stammtischtaugliche Wunsch hat mit der Realität allerdings wenig zu
tun. Die Bahn ist keine Beamtenbahn mehr. Sie steht im beinharten
Wettbewerb mit privaten Schienen-Anbietern und den Fernbussen. Und
die Zahlen, die Bahnchef Rüdiger Grube morgen präsentieren wird, sind
zwar besser als zuletzt. Aber im wichtigen Regionalverkehr verliert
der Schienenriese – man schaue nur auf die VRR-Entscheidung zum
Betrieb des S-Bahnnetzes Rhein-Ruhr ab 2019 – perspektivisch in
erschreckendem Ausmaß. Grube ist also gut beraten, bei seiner Linie
zu bleiben: das Schwarzbrotgeschäft erledigen, besseren Service,
modernere Züge und Netze, mehr Pünktlichkeit anbieten. Das alles
erfordert aber Investitionen – und lässt sich mit warmen Worten nicht
finanzieren.
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