Die umstrittene Äußerung von Verteidigungsminister
de Maizière, deutsche Soldaten seien „süchtig nach Anerkennung“,
stößt auch bei Grünen und Linkspartei auf heftige Kritik. Der
Minister habe offenbar ein Bild vom Soldatenberuf, „das nicht in das
21. Jahrhundert passt“, sagte Omid Nouripour (Grüne)der in Essen
erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Donnerstagausgabe).
Der verteidigungspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion
betonte: „Von den Soldaten wird gute Arbeit verlangt, vom Minister,
dass er sich vor die Truppe stellt. Er verletzt seine
Fürsorgepflicht, wenn er sie als Heulsusen darstellt.“ Das komme bei
der Truppe verheerend an, so Nouripour. Paul Schäfer,
verteidigungspolitischer Sprecher der Linken-Bundestagsfraktion,
sagte der NRZ, die Aussagen de Maizères seien „heuchlerisch“. Über
Jahre hätten sich Verteidigungsminister mit „symbolhafter Anerkennung
aus der Affäre“ gezogen,anstatt Einsatzbelastungen zu reduzieren, für
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sorgen und den
Fürsorgeauftrag ernst zu nehmen. Schäfer nannte als Beispiele die
Einführung des Ehrenkreuzes für Tapferkeit oder der Gefechtsmedaille.
De Maizère habe den Veteranenbegriff animiert. Zudem seien „Schreine
des Heldenkultes“ wie Ehrenmale und Gdenkstätten angeregt worden.
„Wenn Verteidigungsminister de Maizère heute über Anerkennungssucht
klagt, ohne die Promoter zu nennen, ist das heuchlerisch“, so der
Linken-Politiker.
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