NRZ: Bewusst einkaufen statt „chic und billig“ / Informierte Kunden verhindern miese Arbeitsbedingungen

T-Shirts mit Glitzer-Pailletten, von Kinderhänden
aufgenäht, oder mit Sandstrahlen modisch ausgewaschene Jeans –
vieles, was Menschen in Deutschland am Leib tragen, hat zuvor
Arbeitern in Asien ihre Gesundheit oder eine unbeschwerte Jugend
gekostet.

Diese Missstände in der Textilproduktion sind lange bekannt – und
doch ist kaum ein Umdenken erkennbar. Während bei Lebensmitteln der
„faire Handel“ immer beliebter wird, führen ähnliche Initiativen im
Bekleidungsbereich ein Schattendasein. Kaum ein globaler Modekonzern,
der sich und seine Zulieferer einem fairen, unabhängigen
Kontrollregime unterzieht – und mit einer wirklich nachhaltigen, für
Hersteller, Händler und Konsumenten gleichsam gewinnbringenden
Produktion werben mag wirklich nur die „Öko“-Branche.

Das liegt an ihrer Kundschaft im reichen Westen. Wer nur nach
„chic und billig“ fragt, darf sich nicht wundern, wenn nicht nur im
übertragenen Sinne Gift und Blut an seiner Kleidung kleben. Die
Alternative heißt nachfragen, informieren – bewusster Konsum. Das ist
anstrengend, aber letztlich der einzige Weg zu einem Einkauf mit
gutem Gewissen und Märkten, auf denen menschenverachtende
Produktionsbedingungen immer seltener werden.

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