Jede Initiative, die die Zahl der Verkehrstoten
senken hilft, ist eine gute Initiative. Es lässt sich also nichts
dagegen sagen, wenn Innenminister Jäger seine vor einigen Wochen
begonnene Kampagne forciert, den Rasern auf den Straßen an Rhein und
Ruhr Einhalt zu gebieten. Man wird allerdings den Verdacht nicht los,
dass der 24-stündige Blitzer-Marathon zwischen Bonn und Bielefeld
durchaus ein bisschen das Image des SPD-Politikers aufpolieren soll.
Nach dem Motto: Tue Gutes und rede drüber. Ob allerdings bei
Menschen mit Bleifuß-Gen durch eine derart kurzfristige Aktion
tatsächlich ein Umdenken eintritt, darf bezweifelt werden. Sie werden
sich am Freitag und Samstag ein bisschen zurückhalten und fortan
wieder aufs Pedal treten. Echte Fortschritte ließen sich vermutlich
nur dann erzielen, wenn die Debatte über eine Ausweitung von
Tempolimits wieder Fahrt aufnähme. Das gilt nicht nur für maximale
130 km/h Autobahnen (wie inzwischen auch von der Polizeigewerkschaft
gefordert). Das gilt zudem für mehr Tempo-30- oder Tempo-40-Zonen
innerorts – zumindest dort, wo es nachgewiesenermaßen
Unfallbrennpunkte gibt. Aber daran dürfte sich noch so manche
Politikergeneration die Zähne ausbeißen.
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