NRZ: Das richtige Maß – ein Kommentar von CHRISTIAN ICKING

Der Mann kann sich über ein finanziell sorgenfreies
Leben freuen: Auf rund 75000 Euro monatlich beläuft sich der
Pensionsanspruch von Eon-Chef Johannes Teyssen, wenn er mit 60
Jahren aus dem Amt scheidet. Er ist nur ein Beispiel dafür, dass sich
Spitzenmanager neben üppigen Monatsgehältern und großzügigen Boni zu
Dienstzeiten auch nach Ausscheiden aus dem Amt – unabhängig vom
Erfolg ihres Wirkens – fürstlich entlohnen lassen.

Zum Vergleich: Die gesetzliche Höchstrente der Normalsterblichen
beträgt 2200 Euro – für Leute mit 45 Beitragsjahren und von Beginn an
höchstmöglichen Beitragszahlungen. Nur ein theoretischer Wert.
Männliche Altersrentner im Westen kommen im Durchschnitt auf etwa
1000 Euro, Frauen nur auf die Hälfte davon.

Armut im Alter ist in Deutschland ein wachsendes Problem.
Glücklich alle, die sich schon zu beruflichen Zeiten ein
ausreichendes Maß an privater Altersvorsorge leisten können.

Richtig ist: Wer in einem Konzern die Verantwortung für Tausende
Mitarbeiter trägt, sollte – auch abhängig vom Erfolg – angemessen
dafür bezahlt werden. Doch es lohnt die Debatte darüber, was
angemessen ist. Die aktuellen Pensionsansprüche der Wirtschaftselite
jedenfalls sind ein weiteres Beispiel dafür, wie weit sie sich von
ihren Beschäftigten entfernt hat.

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