Fast ist es ein Job im Verborgenen: der Einsatz des
Schiedsmanns. Wenn Streitsucht eskaliert, wenn es knallt am
Gartenzaun oder Videokameras zur Überwachung der Nachbarn installiert
werden, ist er unverzichtbar. Was die ehrenamtlich arbeitenden Männer
und Frauen bieten müssen, ist weniger Paragrafenreiterei als
vielmehr: Lebenserfahrung, Sensibilität, gesunden Menschenverstand.
Das Amt des Schiedsmanns lebt davon, dass es unbürokratisch ist.
Seine Arbeit entlastet eine ohnehin überstrapazierte Justiz, bevor es
zum oft kostspieligen Konflikt vor Gericht kommt. Darin steckt auch
ein gutes Stück gesellschaftliche Kultur, die es zu bewahren gilt.
Denn statt sich gegenseitig mit endloser Prozesshanselei zu
überziehen, ist allein der Gang der Kontrahenten zum Schiedsmann
schon ein kleines, aber unübersehbares Friedenssignal. Steht er doch
für den Versuch, sich außergerichtlich zu einigen. Dass dies in jedem
zweiten Fall gelingt, ist das Verdienst der Schiedsleute. Mehr
Öffentlichkeit kann den Schlichtern im Verborgenen nur gut tun.
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