Die geplante Diätenerhöhung für die
Bundestagsabgeordneten ist ebenso ein Ritual wie die Empörung
darüber. Richtig ist: Im Vergleich zur freien Wirtschaft verdienen
Volksvertreter in ihrem aufreibenden Job verhältnismäßig wenig.
Richtig ist aber auch: Ihr Nektar ist die Macht, nicht das Geld. Und
richtig ist vor allem: Es bedient sämtliche Vorurteile, dass sich
Schwarz-Rot auf nahezu allen Feldern beharkt, aber ausgerechnet in
der Frage der Diätenerhöhungen harmonisch Seit– an Seit– marschiert.
Der Vorstoß zu diesem Zeitpunkt ist zumindest unglücklich gewählt.
Dass die Große Koalition endlich die Abgeordnetenbestechung unter
Strafe stellen lassen will, geht angesichts der Empörung völlig
unter. Das ist bedauerlich. Denn dieses Vorhaben hätte das Zeug dazu
gehabt, das Ansehen der Politik zu verbessern.
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