Der Zeitpunkt war klug gewählt, die Inszenierung
perfekt geplant – doch das Ergebnis enttäuscht. 50 Jahre nach Beginn
des Zweiten Vatikanischen Konzils, das die katholische Kirche so
maßgeblich der Welt geöffnet hat, haben sich in Rom 260 Bischöfe aus
allen Ecken dieser Welt zur Synode getroffen. Diese Form der
kollegialen Zusammenarbeit der „Regional-Chefs“ in der globalen
Kirche ist durch das Konzil erst möglich geworden. Und was böte sie
für Chancen: Untereinander – und nicht nur gefiltert von der Kurie in
Rom – könnten die Bischöfe diskutieren, welche Gemeinsamkeiten und
welche Unterschiede es im Leben der Katholiken in den verschiedenen
Ecken der Welt gibt. Und sie könnten aus dieser Praxis heraus dem
Papst vorschlagen, was zu tun sei. Doch dazu bräuchte es ein
flexibleres Verfahren als das unglaublich langatmige, primär auf den
Austausch vorbereiteter Statements ausgelegte aktuelle
Synodenprogramm. Konkrete Impulse für das für die Kirche
lebenswichtige Thema Glaubensweitergabe hat die Synode nicht
gebracht. Hier dürfte jede Ortskirche vorerst weiter im eigenen Saft
schmoren.
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