Anna Bagratuni. Georgiy Bagratuni. Sebastian Berlin.
Nada Cizma. Dalia Elayakim. Christoph Herrlich. Klaus Jacob. Angelika
Klösters. Dorit Krebs. Fabrizia Di Lorenzo. Lukasz Urban. Peter
Völker. Heute vor einem Jahr steuerte der islamistische Terrorist
Anis Amri seinen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner
Breitscheidplatz und ermordete diese zwölf Menschen. Ein Jahr nach
dem monströsen Verbrechen sind noch viel zu viele Fragen nach
Verantwortlichkeiten und Versäumnissen offen. Zwölf Menschen mussten
auch deshalb sterben, weil haarsträubende Fehler gemacht worden
waren. In diesem Jahr sind viele Weihnachtsmärkte in Deutschland mit
Betonstelen geschützt. Schwer bewaffnete Polizisten patrouillieren.
Die Menschen gehen trotz der latenten Bedrohung hinaus. Deutschland
hat sich nicht kleinkriegen lassen. Für die Hinterbliebenen der
Opfer, für die Schwerverletzten, ist das kein Trost. Sie haben sich
alleine gelassen gefühlt. Es ist bitter, dass die Kanzlerin erst
gestern Zeit für ein Treffen mit ihnen fand. Das ist, kühl
ausgedrückt, unprofessionell. Hilflos und herzlos sind wohl bessere
Wörter. Die Kehrseite ist: Die Lage in Deutschland ist nicht so
schlimm, dass sich im Umgang mit Opfern Routine eingeschlichen hat.
Täter erhalten generell mehr Aufmerksamkeit als Opfer. In den
Gesprächen über die Tat, in der Berichterstattung, in den politischen
Reaktionen. An Tätern kann man sich abarbeiten, sie sind die Anderen,
die Sensation. Opfer werden verdrängt, weil jeder zum Opfer werden
könnte, das weckt Ängste. Sie erinnern aber daran, dass wir niemals
im Kampf gegen das Verbrechen nachlassen dürfen. Es ist gut, dass ab
heute an der Gedächtniskirche in Berlin öffentlich an die zwölf Toten
erinnert wird.
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